Inhalt

Dienstag, 16. April 2013

30 | All I Have To Give

Heute war ein wirklich guter Tag in der Pagode. Ich hatte über das Wochenende inklusive einem freien Montag eine lange Auszeit. Diese Zeit habe ich genutzt um über die vergangenen zwei Wochen in der Ky Quang Pagoda nachzudenken, eine Zeit, in der ich mich wegen meiner Arbeit oft niedergeschlagen gefühlt habe. Ich war mir nicht sicher, wie viel meine Arbeit hier wert ist. Ob meine Erwartungen zu hoch waren, als ich mich für das Volunteering entschienden habe. Wie viel die Umstände (sowohl in diesem anderen Land, als auch meine persönlichen Konflikte wie das Heimweh) zu diesem Gefühl beitragen und was ich besser machen könnte. Darüber habe ich viel mit anderen Volunteers gesprochen, denen es oft ebenso ergeht und oft bekam ich zu hören, dass ich mir hier und bei der Arbeit mit den Kindern nicht so viele Gedanken machen darf. (Allerdings dürfte allen klar sein, dass dies nicht mehr funktioniert. Und das ist vielleicht auch ganz gut so.) Außerdem habe ich im Blog einer Vietnamesisch sprechenden Mitstreiterin aus Amerika, die mit mir in der Pagode arbeitet, vieles über die Kinder und Ky Quang erfahren, was ich selbst niemals mitbekommen hätte. Es war zudem toll die Arbeit aus ihrer Sichtweise zu sehen.
Darum habe ich mich entschieden aus den letzten beiden Wochen im Projekt das Beste zu machen und meine Sichtweise auf die Dinge von Grund aus zu ändern. Ich sehe das Volunteering nun als ein Sammeln von Erfahrungen, einem Wechsel des Denkens und den Beginn von etwas, das sich auch zu Hause im alltäglichen Leben fortsetzt.

Ich möchte den Kindern noch eine möglichst gute Zeit mit mir bereiten und widme mich besonders jenen, zu denen ich eine Beziehung aufgebaut habe. Besonders der süße Thuong war heute stets in meiner Nähe und ich könnte ihn die ganze Zeit knuddeln. Und wenn ich mein kleines Mädchen nach dem Füttern ins Bett trage und sie dabei ihren Kopf an meine Brust legt, könnte ich weinen, weil sie so lieb ist.
Morgen gehe ich mit Nhi, einer Deutschen mit vietnamesischen Wurzeln, shoppen. Wie einige Andere hat sie von zu Hause Spenden für die Kinder erhalten, die wir morgen für allerhand ausgeben, was im Waisenhaus gebraucht wird. Ich werde von meinem Geld auch etwas für die Kinder ausgeben, um zumindest ein bisschen  etwas von mir auch in materieller Hinsicht dort zu lassen.

Mit dieser neuen Sicht auf die Dinge fühle ich mich geradezu befreit und kann mich mit einem bisher unbekannten Glücksgefühl an die Arbeit machen.

Jedes bisschen hilft und dies ist vielleicht nur ein Anfang, sicher aber eine wichtige und prägende Erfahrung in meinem Leben.



Mein liebster Thuong

Amber aus Australien mit Tien

Robert aus Deutschland mit einem süßen Mädel aus dem Waisenhaus



"Gibt mir die Kamera!" - Die Kleine weiß, was sie will!



Die Verlockung nach einem langen Arbeitstag: die Bakery auf dem Weg zur Bushaltestelle
Wie soll ich da wiederstehen? 8000 VND = ca. 30 Cent

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen