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Donnerstag, 11. April 2013

27 | Everyday Life in Vietnam

Meine zweite Woche in Vietnam neigt sich dem Ende. Es ist kaum zu glauben, wie schnell die Zeit hier vergeht. Der Alltag hat Einzug gehalten und beschäftigt mich an den Wochentagen so sehr, dass ich abends keine Ahnung habe wie ich all das schaffen soll, was ich mir noch vorgenommen habe. Gleichzeitig bin ich sehr kaputt von der langen Arbeit, dem Verkehr, den Aufgaben in der Pagode und besonders von der Atmosphäre, an die ich mich einfach nicht gewöhnen kann. Ich habe eine Herausforderung gesucht und sie definitiv gefunden. Ich bewundere es sehr, dass es Menschen gibt, die sich zu dieser sehr wichtigen Arbeit berufen fühlen, sich liebevoll um solche Menschen und Kinder kümmern und in dem Beruf aufgehen. Ich fühle mich sehr unwohl in meiner Rolle, kann mich nicht daran gewöhnen täglich ständig angefasst, gehauen, gekratzt und einmal sogar gebissen zu werden. Außerdem zweifel ich sehr daran, den Kindern wirklich weiterzuhelfen. Ich bin nur für einige Wochen hier. Besonders ein Junge hat sich sehr an mich gewöhnt und ich mich an ihn. Und dann gehe ich einfach wieder, ohne die Umstände dort insgesamt verbessert zu haben. 
Für mich werde ich die Zeit sicher als sehr wichtig und beeindruckend im Gedächtnis behalten, wobei ich gleichzeitig auch erfahren habe, wofür ich nicht gemacht bin. Zu Hause möchte ich eher nach anderen Möglichkeiten suchen, den Menschen zu helfen. Aber ich bin sehr dankbar dies alles erleben zu können.

Ich habe noch etwa zwei Wochen Arbeit in dieser unglaublich vollen und extremen Stadt vor mir. Aber ich bin sehr froh, dass ich auch Ablenkungen eingeplant habe. So geht es dieses Wochenende für mich mit den beiden neuen Volunteers von meinem Zimmer Alexander und Laurence aus Kanada nach Nha Trang, einem beliebten Badeort mit wunderschönen Stränden. Der Nachtbus wird uns in 10 Stunden Freitagnacht hin  und  Sonntagnacht wieder zurückbringen. Unsere Planung sieht vor allem Entspannung und den Genuss des klimatisierten Hotelzimmers vor. 
Am Wochenende darauf fahren wir wieder zu dritt ins Mekong Delta. Darauf freue ich mich besonders. Wir besuchen die schwimmenden Märkte und werden in einer vietnamesischem Familie übernachten. Detaillierte Berichte mit Fotos folgen.

Außerdem habe ich meine Planung für die restlichen zwei Wochen nach dem Projekt abgeschlossen: ich werde eine geführte Gruppentour machen, die mich von Hanoi aus erst in die Halong-Bucht, dann nach Hue, Da Nang, Hoi An und zurück nach HCMC führt. Auch wenn das Ganze etwas teurer als geplant ist, weil es eben eine komplett durchgeplante Tour für Touristen ist und ich alleine reise, freue ich mich einfach wahnsinnig auf diese Zeit. Ich werde alles sehen, was ich unbedingt vor meiner Abreise nach Deutschland sehen wollte. Ich werde die Zeit so gut wie möglich nutzen und das Abenteuer voll auskosten.


Nun noch ein paar Schnappschüsse aus meinem Alltag:



Daily Outfit: Alladinhose für die Pagode und Atmenmaske (*scherz*)

Lunch mit Saori - sie ist eben zurück  nach Japan aufgebrochen, was wirklich traurig war


Das leckere und immer vegetarische Mittagessen in der Pagode

Vietnamesisches Essen ist einfach gut - hier ganz untypisch nur mit Reisnudeln, nicht mit Reis

Thuong - ich habe ihn so ins Herz geschlossen

Vietnamesischer Straßenverkehr

Wäsche aufhängen im Youth House

Unser Mädelszimmer

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